Wenn es eine Mission gibt, für die ich stehe, dann wird sie in folgendem Satz zusammengefasst: "Akzeptiere den Wandel, um die Welt zu verbessern."
Ich liebe die Veränderung. Mir macht es Spass, mich in neue Themen einzuarbeiten und Herausforderungen anzunehmen. In meinem Leben habe ich die Erfahrung gemacht, dass ich im Neuen immer auch eine andere Perspektive und eine Bereicherung empfinde. Dabei ist es mir wichtig, mich auch mit den unterschiedlichsten Gefühlen und Meinungen auseinanderzusetzen, denen man dabei begegnet.
Denn es ist selbstverständlich, dass mit Veränderungen auch Zweifel, Ängste und Enttäuschungen einhergehen. Es bedarf deshalb Mut, Veränderungsbedarf zu erkennen, sich damit zu beschäftigen und endlich anzunehmen. Dabei geht man durch ein Wechselbad der Gefühle. Veränderung ist immer schmerzvoll. Man gibt Geliebtes auf und verlässt den gewohnten Komfort. Man geht bewusst ein Risiko ein und begibt sich in ein unbekanntes Terrain.
Häufig höre ich dann in meinem Umfeld: "Muss das denn sein? Du kannst doch mit dem Erreichten zufrieden sein. Hast Du denn keine Angst, zu scheitern?" Natürlich habe ich ein mulmiges Gefühl und manchmal schlaflose Nächte. Das ist für mich Teil des Veränderungsprozesses. Susan David, die bekannte Psychologin, hat das in ihrem Newsletter kürzlich sehr schön beschrieben:
"Mut ist nicht die Abwesenheit von Angst. Mut ist Angst beim Gehen."
Und sie führt weiter aus: "Wählen Sie Mut statt Komfort, indem Sie sich entscheidend mit neuen Möglichkeiten zum Lernen und Wachsen beschäftigen. Anstatt sich passiv mit Ihren Umständen abzufinden." Damit ist für mich sehr schön abgeleitet, um was es in einem Veränderungsprozess geht: Wachstum durch Lernen, oder besser: Erleben. Wenn ich mich voll und ganz auf die Veränderung einlasse, die damit verbundene Verlustangst und den Schmerz akzeptiere und erlebe, kann ich daraus meinen Antrieb und mein Selbstbewusstsein ziehen.
Interessanterweise habe ich damit immer gute Erfahrungen gemacht. Ich habe viele Veränderungsprozesse in meinem Leben gestaltet:
Die bewusste Entscheidung zum Zivildienst gegen den Wunsch meiner Eltern haben mir geholfen, mich von meinem Elternhaus abzunabeln und auch unbequeme Entscheidungen zu treffen.
Die bewusste Entscheidung meinen Zivildienst in einem Heim für geistig und körperlich behinderte Kinder und Jugendliche anzutreten, obwohl ich große Zweifel hatte, dieser Aufgabe gewachsen zu sein.
Die bewusste Entscheidung gegen ein Studium und für eine Ausbildung, obwohl mein damaliger Freundeskreis andere Wege ging und die Arbeit in der Wirtschaft (auch noch bei einen Computerhersteller) zu diesem Zeitpunkt in meinem Umfeld verpönt war.
Die bewusste Entscheidung, bei der deutschen Niederlassung eines amerikanischen Softwarehersteller zu bleiben, nachdem das gesamte Management gekündigt wurde und ein attraktives Angebot auf dem Tisch lag.
usw.
Jede dieser Entscheidung war schmerzvoll. Und es handelte sich immer auch um "echte" Entscheidungen, da es mindestens eine Alternative gab und jede dieser Alternativen auch durchdacht war und eine echte Option darstellten. Sonst wären es keine Entscheidungen sondern eine logische Konsequenz gewesen.
Zurückblickend weiß ich, dass die Ereignisse mich ein jedes Mal in meiner persönlichen Entwicklung weitergebracht haben. Es wäre anmaßend zu glauben, dass jede Entscheidung "richtig" war. Zumal häufig auch Menschen in meinem Umfeld davon betroffen waren, die ich das eine oder andere Mal auch zurücklassen musste.
Aber es waren Entscheidungen zu einem selbstbestimmten Leben mit vielen Facetten und interessanten Begebenheiten. Den damit verbundenen Wandel akzeptiere ich gerne. Denn ich bin davon überzeugt, das Veränderung die Welt verbessert weil damit der Menschen in die Lage versetzt wird, selbstbestimmt zu leben.
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